„Trauer ist systemrelevant“: Forum Dunkelbunt e.V. gehört zu Erstunterzeichnern der Petition

Mit einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin sowie die Gesundheitsminister will der Bundesverband Trauerbegleitung e.V.  auf die Verantwortung gegenüber trauernden Menschen in Zeiten von Corona aufmerksam machen. Das Dortmunder Forum Dunkelbunt gehört zu den Erstunterzeichnern.

Online kann man die Petition hier unterzeichnen:
https://www.openpetition.de/petition/online/trauer-ist-systemrelevant

„Die Pandemie bedroht nicht nur Leben, sie bedroht auch Trauerprozesse“, heißt es in dem Offenen Brief. „Wir warnen eindringlich vor den zu erwartenden Spätfolgen, die bei nicht angemessen unterstützter Trauer, aufgrund von Verlusten nahestehender Menschen, Verlust der Arbeit, Verlust von gemeinschaftlichen Erlebnissen oder durch nicht gelebte Abschiede entstehen können. Trauerbegleitung und Trauerberatung sind in der Pandemiesituation systemrelevant und müssen auch so offiziell anerkannt und benannt werden.“

Konkret bedeutet dies:

  • Sterbende Menschen können von ihren Angehörigen auf ihrem letzten Weg – wenn überhaupt – nur begrenzt begleitet werden.
  • Bestattungen können – je nach Regelungen in den Ländern – nur im engsten Familien- und Freundeskreis stattfinden, Tod und Trauer werden für die Öffentlichkeit unsichtbar.
  • Unterstützung durch das alltägliche Umfeld wird kompliziert, persönlicher Kontakt und Trost durch eine Umarmung, ein Gespräch sind nicht mehr oder nur begrenzt möglich

Trauer kann krank machen

„Trauer, die keine Gestaltungsmöglichkeit und keine Resonanz findet, kann krank machen,“ sagt Beate Schwedler, Vorsitzende des Vereins Forum Dunkelbunt, „deshalb ist es wichtig, gerade in Zeiten der Pandemie darauf aufmerksam zu machen.“ Die Unterzeichner fordern die Erlaubnis, dass qualifizierte Trauerbegleiter Trauernde weiterhin begleiten dürfen. Dazu gehört auch die Zugangserlaubnis für haupt- und ehrenamtliche Trauerbegleiter in pflegerischen Einrichtungen sowie Unterstützung bei der Beschaffung notwendiger Ressourcen (Masken, Schnelltests etc.).

Außerdem fordern die Unterzeichner „eine klare und öffentliche Aussage zur Möglichkeit, von dem Körper des Verstorbenen Abschied zu nehmen und dass eine Bestattung und Verabschiedung generell wie gewünscht möglich sind.“

 

Die Unterzeichner wünschen sich die öffentliche Anerkennung der Trauer in dieser weltweiten Pandemie in Form eines Gedenktages. Hierfür schlagen sie den 22. März 2021 vor, in Erinnerung an den ersten Tag des Lockdowns 2020.

Insgesamt haben 197 Einzelpersonen und Verbände kurzfristig unterzeichnet.

Online kann man die Petition hier unterzeichnen:
https://www.openpetition.de/petition/online/trauer-ist-systemrelevant