MÖWE am Phoenixsee – wir öffnen einen Ort für Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen

Ein eigener Ort für Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen

Mutigsein, öffnen, wünschen, erinnern: Trauer hat viele Facetten – wenn man sich ihnen stellt, kann dies in neue Lebendigkeit hineinführen. MÖWE heißt das neue Zentrum für Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen, das jetzt in der Hörder Rathausstraße öffnet. Interessierte dürfen beim Tag der Offenen Tür gerne schon mal schnuppern kommen.

„Spring einfach rein“… in das Zentrum für Trauerbegleitung

„Jump right in!“ (Spring einfach rein) steht auf der Fußmatte des neuen Zentrums und damit ist auch gemeint: Trau dich, in die Trauer hineinzuspringen, trau dich, dich dem Thema zu stellen. „Wir finden gut, dass wir mit dem Schaufenster das Thema Trauer und Umgang damit direkt in die Öffentlichkeit bringen können“, sagt Beate Schwedler, die als Projektleitung dafür zuständig ist, MÖWE auf langfristig tragfähige Füße zu stellen. Der Erfolg ist schon spürbar: Die meisten Passanten bleiben stehen, werfen einen Blick auf das, was schon zu sehen ist. Zum Beispiel ein Jutebeutel mit der Aufschrift „Es hat noch niemanden umgebracht, über den Tod zu reden.“ Einige kommen auch herein und sagen: „Ich finde gut, was Sie hier machen!“

Das Logo von Möwe gestaltete Wenzel Heckenkamp
Qualifizierte Trauerbegleiterinnen

Beide hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sind nach den Standards des Bundesverbandes für Trauerbegleitung intensiv ausgebildet. Katrin Riebling, die die pädagogische Leitung von MÖWE übernimmt, speziell für Kinder und Jugendliche, erklärt: „Gerade für Kinder und Jugendliche, die eine wichtige Bezugsperson durch den Tod verloren haben, gibt es viel zu wenig Angebote.“ Die Dortmunderin hat in den Niederlanden Soziale Arbeit studiert und dort auch die modernen Konzepte der Trauerbegleitung für Kinder von Richard Hattink kennengelernt.

Verschiedene Methoden

„Es kommt an auf eine gute Mischung aus Spiel- und Gesprächsangeboten“, sagt Riebling. Viele verschiedene Methoden kommen zum Einsatz, spielerische, aber auch kreative und entspannungstherapeutische. „Trauer ist ja nicht nur traurig“, ergänzt sie. Trauer kann auch wütend machen, still oder aufgedreht. Trauer bestehe aus vielen verschiedenen Gefühlen – alle dürfen sein, alle sind willkommen. Wenn diese Gefühle nicht weggeschoben werden müssten, gibt es die Chance, mit neuer Lebendigkeit einen anderen Weg zu finden.

Tag der offenen Tür

Wer sich für MÖWE interessiert, ist eingeladen zum Tag der Offenen Tür am Samstag, 14. Oktober 2023 von 13 bis 17 Uhr. Wer also zum Beispiel wegen des Hörder Sehfestes durch den Stadtteil flaniert, kann sich auch gleich über die neue Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche informieren.

Angebote starten nach den Herbstferien

Nach den Herbstferien starten die Angebote von MÖWE. Dazu gehören verschiedene Gruppenangebote: Die Zwergmöwen sind gedacht für Kinder von fünf bis 12 Jahren. Die Sturmmöwen für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren. Darüber hinaus gibt es Angebote für junge Erwachsene (Offener Treff) sowie ein monatliches Angehörigen-Frühstück.

Ehrenamtliche gesucht

MÖWE startet auch demnächst den ersten Ausbildungskurs für Ehrenamtliche, die sich in der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche einbringen möchten. Wer Lust hat, sich einzubringen, kann sich jetzt schon anmelden für den Befähigungskurs.

Knietzsche kommt Ende Oktober

Ein besonderes Event läuft dann am Donnerstag, 26. Oktober, abends im MÖWE-Zentrum. Dann kommt die Erfinderin von „Knietzsche“, Anja von Kampen aus Berlin, und präsentiert in Hörde ihre Comicfigur, die sich mit ernsten Themen wie dem Tod und der Trauer, auseinandersetzt.